Warendorf (ap). Einen musikalischen Hochgenuss bot am Sonntagabend der
Kammerchor Warendorf in der Marienkirche. Unter der Leitung von Ansgar
Kreutz eröffneten die Sänger eine Konzertreihe unter dem Titel
„Cantate", mit der sie an insgesamt drei Terminen durch die Region
touren.
Weitere Konzerte finden am Samstag, 1. November, ab 18.30 Uhr in der
Johannikirche in Billerbeck und am Sonntag, 2. November, ab 19 Uhr in
St. Johannes in Oelde statt. Schwerpunkt der Tournee bildet die Musik
der Romantik.
Mit großer Klangästhetik eröffnete der Kammerchor mit Bjarne Slogedals
„Cantate domino" den Abend. Die Sänger zeigten sich versiert, in dem sie
vortrefflich
akzentuiert das atmosphärisch dichte Werk des in diesem Jahr
verstorbenen Komponisten interpretierten.
Es gibt wohl kaum einen Chor, der sich nicht an Anton Bruckners „Locus
fiste" versucht hätte. Mit dieser lateinischen Motette für vierstimmigen
gemischten Chor entlockte Kreutz seinen Sängern eine Klangwärme, der
sich keiner der Zuhörer entziehen konnte. Da wurde mit Leib und Seele
musiziert. Besonders gefiel die klare Ausdifferenzierung der einzelnen
Stimmlagen. Bruckner komponierte das Werk für die Einweihung der
Votivkapelle im Mariä-Empfängnis-Dom in Linz.
Mit „Os justi ", durch seine Tonart als Kuriosität in der Chorliteratur
gehandelt, und ..Christus factus est", einem anspruchsvollen
Zwischengesang mit hoher
Ausdruckskraft, folgten weitere zentrale Werke der A-cappella Literatur
Bruckners. Hier zeigte sich, dass der vor zwölf Jahren gegründete
Kammerchor auf meisterlichem Niveau agiert und auch vor anspruchsvoller
Musikliteratur nicht zurückschreckt. Nicht ohne Grund hat sich das
Ensemble unter den etablierten A-cappela-Chören im Münsterland einen
Namen gemacht. Nach Rudolf Mauersbergers „Wie liegt die Stadt so wüst"
folgten unter anderem „The new rule" von Philip Glass, das 2012 in einem
öffentlichen Flachmob in New York uraufgeführt wurde, und das von Ansgar
Kreutz komponierte „ Salve Regina" aus „In meine Stille legst du dein
Lied"
.
BILLERBECK (mvo). Traditionelle und moderne Musik lassen sich harmonisch
miteinander verbinden. So geschah es auch beim Konzert des Kammerchores
Warendorf in der St. Johannikirche. Unter der Leitung von Ansgar Kreutz
hörten die Besucher im gut besetzten Kirchenschiff anspruchsvollen
A-cappella-Gesang, aufgelockert durch zwei Orgelbeiträge mit Lukas
Maschke an der Klais-Orgel.
Mit Cantate haben die Chormitglieder ihr Konzert betitelt und mit einem
modernen Xantate Domino" (1964) von Bjarne Slogedahl ging es los.
Rücksprung in die Romantik bei Anton Bruckner mit „Lotus fiste", „Os
justi" und „Christus factus est". Unter dem Eindruck der Zerstörung
Dresdens komponierte Rudolf Mauersberger die Trauermotette „Wie liegt
die Stadt so wüst". Die Tragik des Liedes kam sehr schön herüber. Es
folgte ein Zwischenspiel von Lukas Maschke mit „Misere
mei Domino" aus Bachs Memento für Orgel, von Charles Widor eingerichtet.
„When David heard" ist eine Komposition von Thomas Weelkes aus dem Jahre
1612. Nach dem Ausflug in den Frühbarock kam man zu Philipp Glass, dem
derzeit bedeutendsten heutigen Komponisten. Viel Beifall gab es allein
schon für seinen Titel „The new rule". Feierlich klang das „Salve Regi-
na", eine sehr anspruchsvolle Eigenschöpfung des Dirigenten. Den
Schlussteil leitete Felix Mendelssohn Bartholdy zum Abendsegen „Herr sei
gnädig" ein. Eric Whitacre (* 1970) wird oft als Popstar der Chormusik
gefeiert - sein „Alleluia" bildete einen modernen Abschluss. Das
Publikum honorierte diese gelungene Mischung alter und neuer Chormusik
mit viel Beifall.