Bjarne Sløgedal(1927 – 2014)
„Cantate Domino“ ( 1964)
Cantate Domino canticum novum laus ejus in
ecclesia sanctorum. Laetetur israel in eo. Exulten Filii
Zion. (Psalm 149,1-2) Übersetzung: Singt dem Herrn ein neues Lied, sein
Lob in der Gemeinde der Heiligen. Israel freue sich in Ihm. Freuen
sollen sich die Kinder Zions.
Anton Bruckner (1824 - 1896) |
„Locus iste“ |
„Os justi“ Psalm 37, 30-31 | |
„Christus factus est“ Phil. 2, 8b-9 |
inaestimabile
sacramentum,
irreprehensibilis est. Dieser Ort ist von
Gott geschaffen,
ein unschätzbares Geheimnis,
kein Fehl ist an ihm.
(Graduale zum Kirchweihfest, nach Gen.28,16 und Ex3,5)
(Psalm
37, 30-31)
Der Mund des Gerechten wird die Weisheit verkündigen, und seine
Zunge das Urteil sprechen. In seinem Herzen wohnt Gottes Gesetz und
seine Schritte wanken nicht.
Christus factus est pro nobis obediens usque ad
mortem, mortem autem crucis. Propter quod est Deus exaltavit illum et
dedit illi nomem, quod est super omne nomen.
(Phil. 2, 8b-9; Graduale am Gründonnerstag und Karfreitag)
Christus ward für uns gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am
Kreuz. Deswegen hat Gott ihn erhöht und ihm einen Namen gegeben, der
größer als alle Namen ist.
Rudolf Mauersberger
(1889 - 1971)„Wie liegt die Stadt so wüst“ (1945)
aus den Klageliedern Jeremias
Ist
das die Stadt, von der man sagt, sie sei die allerschönste, der sich das
ganze Land freuet. Sie hätte nicht gedacht, daß es ihr zuletzt so gehen
würde; sie ist ja so greulich heruntergestoßen und hat dazu niemand, der
sie tröstet.
Darum ist unser Herz betrübt und unsre Augen sind finster geworden.
Warum willst du unser so gar vergessen und uns lebenslang so gar
verlassen.
Bringe uns, Herr, wieder zu dir, daß wir wieder heim kommen! Erneue
unsre Tage wie vor alters. Herr, siehe an mein Elend!
(aus den Klageliedern Jeremias)
Charles-Marie Widor (1844 - 1937) |
„Miserere mei Domine" (aus Bachs
Memento) für Orgel |
Paraphrase des Präludiums d-Moll BWV 851 aus dem 1. Teil des
Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach
Thomas Weelkes
(1576 – 1623)
„When David heard“ (1612)
When David heard that Absalon was slain, He went up to
his chamber over the gate, And wept and wept; and thus he said:
O, my son Absalon, Would God I had died for thee, O, Absalon my
son, my son.
(2 Samuel 18:33)
Als David hörte, dass Absalon erschlagen ward, ging er hinauf zu
seiner Kammer über dem Tor, und weinte und weinte, und dieses sprach er:
O, mein Sohn Absalon, Wollte Gott, ich wäre für dich gestorben!
O Absalom, mein Sohn, mein Sohn.
Philip Glass
(*1937)
The new rule
aus
„Monsters of Grace“ (1997/2012)
There's an old rule that drunks have to argue
and get
into fights.
The
lover is just as bad. He falls down a hole.
But down in that hole he
finds something shining,
worth more than any amount of money or power.
Last night the moon came
dropping its clothes in the
street.
I
took it as a sign to start singing.
Falling up into the bowl of sky.
The
bowl brakes. Everywhere is falling everywhere.
Nothing else to do.
Here's the new rule: break the wineglass.
And
fall toward the glassblower's breath.
(Dschalal ad-Din Muhammad
Rumi ?-1207, Matjawi, III. Buch, Vers 3212)
Es gibt ein altes Gesetz, dass Betrunkene
streiten und in Zwietracht geraten. Der Liebende ist genau so schlimm
dran. Er fällt in ein Loch. Aber unten in diesem Abgrund findet er
etwas Scheinendes, das mehr wert ist als jede Menge Geld oder Macht.
Letzte Nacht hat der Mond seine Kleider in der
Straße verloren. Ich nahm es als ein Zeichen zu singen. Hinauffallen in
die Schale des Himmels. Die Schale bricht: Überall ist Fallen überall.
Nichts weiter ist zu tun.
Dies ist die neue Regel: zerbrich das Weinglas und
falle dem Atem des Glasbläsers entgegen.
Oskar Lindberg (1887 - 1955) |
„Gammal
fäbodpsalm från Dalarna“ für Orgel Alte schwedische Weise aus Dalecarlia |
Ansgar Kreutz (*1965) |
„Salve Regina“ aus „In meine Stille
legst du dein Lied“ (2003) |
Salve, Regina,mater misericordiae; vita, dulcedo et
spes nostra, salve.Ad te clamamus, exsules filii Evae. Ad
te suspiramus, gementes et flentes in hac lacrimarum valle.Eia ergo,
advocata nostra, illos tuos misericordes oculos ad nos converte.Et
Jesum, benedictum fructum ventris tui,nobis post hoc exsilium ostende.O
clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria.
Sei gegrüßt, o Königin,
Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben,
unsre Wonne
und unsere Hoffnung, sei gegrüßt!
Zu dir rufen wir verbannte
Kinder Evas;
zu dir seufzen wir
trauernd und weinend in diesem Tal der
Tränen.
Wohlan denn, unsre Fürsprecherin,
wende deine barmherzigen Augen
uns zu, und nach diesem Elend zeige uns Jesus,
die gebenedeite Frucht
deines Leibes.
O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria.
Felix Mendelssohn Bartholdy
1809 – 1847
Zum Abendsegen
Herr, sei gnädig unserem Flehn, und erfülle uns mit deinem
Geist;
Herr, erhör uns, und schreib in unser Herz dein heilig Gebot.
Eric Whitacre (*1970) |
Alleluia |
Mauersbergers ausgewählte Texte lassen sich in drei
Abschnitte teilen. Im ersten Teil werden Elend und Not der Stadt
geschildert. Die viermalige Frage „Warum“ eröffnet den zweiten Teil,
in der die Fassungslosigkeit und die Bitte um Erbarmen geschildert
werden. Im dritten Teil ab „Ach Herr“ erflehen die Menschen Gottes
Anteilnahme am Elend.
Mauersberger orientierte sich beim Textaufbau der Motette
nicht am Aufbau der Klagelieder. In den Klageliedern 1, 2 und 4 wird
über die Zerstörung Jerusalems geklagt, in den Liedern 3 und 5 wird
ein Schuldeingeständnis an Gott gerichtet und um die Wende des
Unheils gebeten. Mauersberger übernimmt bei seiner
Textzusammenstellung nicht das Sündenbekenntnis und die Bejahung des
Gottesurteils. Er lässt das Annehmen des
Gerichtsurteils Gottes
außer acht und schildert das Elend um das Gericht Gottes. Das
Gottesurteil wird nicht bejaht, sondern es wird nicht verstanden –
das Warum wird betont. Mauersberger zieht die Möglichkeit der
Eigenschuld nicht in Betracht, das
Sündenbekenntnis ist in seiner Textauswahl nicht zu
finden. Es wird lediglich die Bitte nach Erbarmen formuliert. Die
Bindung an Gott ist trotz des Unheils eng und soll verstärkt werden.
Mit der Textzeile „Bringe uns wieder zu dir“ wird die
augenblickliche Gottlosigkeit dargestellt, aus der nur Gott
herausführen kann. Die Art wie Mauersberger die Texte anordnete, ist
seiner Verfassung nach der Bombardierung Dresdens geschuldet und
vollkommen verständlich. Es war nicht Mauersbergers Absicht, die
Klagelieder zu vertonen, sondern durch sie das eigene Leid
darzustellen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wie_liegt_die_Stadt_so_wüst_(Mauersberger)
Lukas Maschke studierte Kirchenmusik in Stuttgart und Weimar.
Er war Kantor in Esslingen am Neckar und Assistent des Domorganisten
Silvius von Kessel am Erfurter Dom sowie Lehrbeauftragter an der
Musikhochschule in Weimar, wo er auch sein Konzertexamen ablegte. Seit
2013 ist er Kantor der Pfarr- und Propsteigemeinde St. Johannes / Dom
St. Ludgerus in Billerbeck.
Für das kommende Jahr 2015 plant der Chor eine
Aufführungsserie der H-Moll-Messe von Johannes Sebastian Bach mit
einem Barockorchester, zu dieser Aktivität sind interessierte
Sängerinnen und Sänger herzlich willkommen. Weitere Informationen
über die genauen Aktivitäten und Anmeldung erhalten Sie auf der
Homepage des Chores
www.kammerchor-warendorf.de, bei Jens Knirr
jens.kammerchor.waf@gmail.com oder bei Ansgar Kreutz ( 02581 –
927552, E-Mail
Ansgarkreutz@kammerchor-warendorf.de